E Bike 2013 – Welche relevanten Entwicklungen gab es im letzten Jahr?

Auch im letzten Jahr ging der Siegeszug der E Bikes erfolgreich weiter. 2013 wurden in Deutschland über 430.000 E Bikes verkauft – das sind mindestens 50.000 mehr als noch im Jahre 2012. Keine Frage, E Bikes sind hierzulande mittlerweile zum festen Bestandteil des Straßenbilds geworden; in der Fahrradbranche waren E Bikes sogar der größte Wachstumsmotor überhaupt, mal abgesehen von den unglücklichen Zwischenfällen um den Stiftung Warentest Testbericht. Wir wollen einen kurzen sachlichen Rückblick wagen und Ihnen die wichtigsten E Bike Trends 2013 kurz vorstellen.

Zunehmende Orientierung an jugendlicher Zielgruppe / E-Mountainbikes boomten

Keine Frage, für den immensen Erfolg der E Bikes waren anfänglich vor allem ältere Menschen und Senioren verantwortlich. Im letzten Jahr wurde allerdings immer klarer erkennbar, dass die Hersteller nun auch vermehrt auf jugendliche und sportlich aktive Zielgruppen setzten. Dies wurde ganz besonders deutlich auf der wichtigen Fahrradmesse Eurobike in Friedrichshafen (August 2013), wo statt der Senioren-E-Bikes mit dem typischen tiefen Einstieg immer mehr leichtgewichtige Design-Räder für junge Leute angeboten wurden. Auffallend ist, dass die Entwickler offenbar sehr darauf bedacht waren, die Stromtechnik noch besser in die E Bikes zu integrieren und nahezu unsichtbar zu machen. Außerdem wurde bei E Bike Rennrädern noch mehr Wert auf Gewichtsreduktion gelegt, mittlerweile haben entsprechende Modelle fast immer ein Gewicht von weniger als 11 kg. Auf der Eurobike wurde auch deutlich, dass immer mehr E-Mountainbikes angeboten wurden – wir sind uns sicher, dass mit den sportlichen E Bikes fürs Gelände ein Trend eingeläutet wurde, der sich auch 2014 fortsetzen wird. Tatsächlich haben so gut wie alle wichtigen MTB-Hersteller zumindest ein E-Mountainbike im Produkt-Portofolio für 2014. Der Großteil der kommenden E-Mountainbikes wird übrigens voraussichtlich mit dem neuen Bosch-Mittelmotor, der „Performance Line“, ausgestattet. 

Die größten Markt- und Verkaufsanteile bei den E Bikes haben allerdings immer noch die bewährten City- und Trekking-E-Bikes.

Neue E Bike Motoren 2013

Für besonderes Aufsehen auf der Eurobike-Messe sorgte vor allem die Firma Bosch, welche mit der „Performance Line“ und der „Active Line“ die zweite, stark optimierte Version seines E-Bike Antriebs vorstellte. Überhaupt fiel auf, dass E Bikes bzw. Pedelecs auf der Eurobike Fahrradmesse größerer Raum eingeräumt wurde als jemals zuvor. Gleich zwei Modelle wurden auch mit dem begehrten „Gold Award“ ausgezeichnet, nämlich das „COBOC eCyle“, ein alltagstaugliches E Bike, das durch geringes Gewicht, Minimalismus und ein hervorragendes Bedienkonzept überzeugen konnte, sowie das „blueLABEL Charger“ (Riese und Müller GmbH), ein High-Tech E Bike mit puristischer Designsprache und neuem Bosch-Performance Antrieb.

Übrigens brachte auch Panasonic 2013 einen neuen E Bike Hinterradnabenmotor auf den Markt – bis dahin gab es von Panasonic nur Mittelmotoren. Bereits Anfang 2013 erschienen dann auch die ersten KTM E Bikes, die mit dem neuen Panasonic-Hinterradmotor ausgestattet waren.

Auch Kalkhoff machte 2013 durch neue E Bike-Modelle, neue Akkus und Antriebe von sich reden. Für besonderes Aufsehen sorgte der Hinterradnabenmotor „Xion“, den Kalkhoff in Kooperation mit dem deutschen Motorenhersteller Alber entwickelte. Das E Bike „Pro Connect X27“ war eines der ersten Modelle, in dem dieser innovative Motor verbaut wurde. Ein besonderes Highlight an dem Xion-Antrieb ist, dass dieser über einen Bergabfahrassistenten verfügt, der den Fahrer automatisch auf eine zuvor festgelegte Maximalgeschwindigkeit abbremst. Außerdem ist bei dem Akku auch Rekuperation (Energierückgewinnung) verfügbar, so dass dem Akku zum Beispiel auf Abfahrten Energie zurückgeführt werden kann.

Bessere Akkuleistung

Besonderes Augenmerk legten die E-Bike-Hersteller 2013 auch auf eine verbesserte Akku-Leistung zur Steigerung der Reichweite. Als ExtraEnergy 31 E Bikes und 6 schnelle S-Pedelecs testete, konnte festgestellt werden, dass die Akkus im Vergleich zum Vorjahres-Test die Motoren auf durchschnittlichen Radtouren etwa 7 Prozent länger mit Energie versorgten. Im Stadtverkehr und am Berg konnte sogar eine Steigerung von satten 17 Prozent festgestellt werden! Kritisch wurde allerdings gesehen, dass die Akkus nicht nur leistungsstärker, sondern auch etwas schwerer wurden. Hier besteht also noch etwas Nachholbedarf. Wir sind uns allerdings sicher, dass die E Bike-Konstrukteure das Gewichtsproblem zukünftig ganz sicher in den Griff kriegen werden.