Kassensturz E Bike & Pedelec Test 2008

Im Jahre 2008 hat das Team der Schweizer Fernsehsendung Kassensturz, zusammen mit K-Tipp und Velojournal einen Elektrovelo bzw. Pedelec Test veranstaltet (der Begriff „Elektrovelo“ ist eine im Schweizerdeutsch gängige Bezeichnung für E Bikes und Pedelecs). Der Test wurde durchgeführt vom Labor für Industrieelektronik der Berner Fachhochschule in Biel und von „Velojournal“. Getestet wurden insgesamt 11 Pedelecs, die zwischen 1.400 und über 4.200 Franken kosteten. Bei acht Modellen handelte es sich um „normale“ E Bikes mit Motorunterstützung bis 25 km/h, bei drei weiteren Modellen handelte es sich um schnelle S-Pedelecs. Für die acht normalen Elektrovelos benötigt man zum Fahren nur die Velovignette, für die schnelleren Modelle braucht man die „Töffli“-Zulassung. In dem Test zeigten sich große Unterschiede in den Reichweiten und bei der Qualität der verarbeiteten Bestandteile. Insgesamt schnitten die „schnellen“ Modelle in dem Kassensturz Test am besten ab.

In dem Kassensturz Elektrovelo Test wurden folgende Kriterien einbezogen:

1. Motorunterstützung

Getestet wurde, wie der Motor beim Anfahren oder beim Ausschalten reagiert und ob der Motor beim Fahren in der Stadt, auf ebenen Strecken und am Berg gleichermaßen gut unterstützt. Dieser Punkt hatte bei den Gesamtbenotungen das meiste Gewicht.

2. Praxistest

Insgesamt 20 Testfahrer testeten die Elektrovelos individuell auf ihr Fahrverhalten, checkten Bedienelemente auf Übersichtlichkeit etc.

3. Reichweite

Hier wurde geprüft, wie weit man mit einer Akkuladung kommt, sowohl bei hoher als auch bei niedriger Belastung. Dabei wurde auch berücksichtigt, dass einige E Bikes über Akkus verfügten, die sich beim Fahren wieder aufladen, was allerdings beim bergab fahren u.U. zu einem Ausbrems-Effekt führen kann.

4. Technik und Ausstattung

Geprüft wurden die verbauten Komponenten wie Schaltungen und Räder. Besonders die Qualität der Bremsen wurde genau unter die Lupe genommen. Auch die ergonomische Form der E Bikes wurde berücksichtigt.

Kassensturz E Bike Test Ergebnisse

Generell zeigte sich, dass bei den getesteten E Bikes alle Modelle mit einem Preis von unter 2.500 Franken an minderwertigen Bestandteilen „krankten“ – Qualität hat also offenbar seinen Preis. Besonders in Sachen Reichweite und verbaute Komponenten zeigten sich bei den untersuchten Pedelecs z.T. erhebliche Unterschiede. Bei den „normalen“ Elektrovelos mit Motorunterstützung bis 25 km/h erhielten drei Modelle die Bewertung „gut“:

- Flyer C5 von Biketec

Der Testsieger unter den Standard-Modellen. Das Flyer C5 schnitt insgesamt am besten ab, Abstriche gab es allerdings bei der Motorunterstützung.

- E’co von Wattworld

Punktete vor allem durch sehr gute Tretunterstützung, einen kräftigen Akku und ein ausgesprochen gutes Preis-Leistungsverhältnis. Die verbauten Komponenten konnten allerdings nicht zu 100% überzeugen – hierbei muss aber angemerkt werden, dass nur das günstigste Modell aus dem Wattworld Sortiment getestet wurde.

- Twist Sport CS von Giant

Überzeugte vor allem durch eine sehr hohe Reichweite (bis 95 km).

Alle anderen getesteten Standard E Bikes erhielten die Note „genügend“.

Bei den drei getesteten „schnellen“ S-Pedelecs punktete das preisgünstige Dolphin izip express durch sehr gute Motorunterstützung und eine hohe Reichweite, allerdings gab es Abstriche im Praxistest und bei der verbauten Technik. Die Flyer S-Street 28“ dagegen erwies sich zwar als technisch besser und überzeugender im Praxistest, allerdings war es in Sachen Unterstützung und Reichweite dem Dolphin izip express unterlegen. Alle drei schnellen S-Pedelecs erhielten die Note „gut“.